Wohnen

Wohnen

Der Bereich Wohnen (Internat- und Heimbetrieb) ist in vier Wohngruppen unterteilt. Besagte werden geschlechts- und altersdurchmischt geführt. Auf den Gruppen werden jeweils 7 bis 9 Kinder und Jugendliche nach dem Bezugspersonensystem betreut. Die reguläre Betreuung auf den Wohngruppen erfolgt in der Regel von Sonntagabend bis Samstagvormittag. Mindestens einmal im Monat kehren die Kinder und Jugendlichen bereits am Freitagabend nach Hause zurück. Ihre Ferien verbringen die Kinder und Jugendlichen überwiegend zu Hause. Bei Bedarf kann nach Absprache für die Internatskinder auch eine Betreuung an den Wochenenden und in den Ferien (Heimbetrieb) organisiert sowie eine durchgängige 365 Tagebetreuung angeboten werden.

Das Heranwachsen eines Kindes und Jugendlichen ausserhalb der eigenen Familie hat einen tiefgreifenden Einfluss auf das gesamte familiäre System. In diesem Wissen begegnen wir den betroffenen Familien mit Respekt und Achtung vor ihrer individuellen Lebenssituation.

In enger Zusammenarbeit mit den Lehrpersonen unterstützen wir die Kinder und Jugendlichen bei der Entwicklung positiver und nachhaltiger Verhaltens- und Lernstrategien und tragen so zu einer positiveren Lebensqualität der betroffenen Kinder und Jugendlichen sowie ihrer Familien bei.

Die angestrebten Ziele des Schulheim Stift Olsberg sind:

• die Entlastung und Entspannung der Schul- und Familiensituation
• die Erweiterung der individuellen Lern- und Verhaltensmöglichkeiten
• der Anschluss an die Regelschule oder zu weiterführenden Schul- und Bildungsangeboten
• die Rückkehr ins Elternhaus oder in eine andere tragfähige Wohnsituation
• die Berufsorientierung der Jugendlichen mit der Ausbildungsplatzsuche zu begleiten und positiv abzuschliessen

Unser pädagogisches Verständnis

Wir sehen uns in der Rolle einer familienergänzenden und unterstützenden Instanz und verstehen uns als ein Baustein eines Helfersystems das aus Familie, Wohngruppe, Schule, zuweisender Personen etc. besteht. Eine Veränderung im System wirkt sich jeweils auf alle Mitwirkenden aus. Dementsprechend beziehen wir im Bewusstsein des stetigen Wandels alle Beteiligten mit ein. Wir respektieren, dass wir als Teil des Systems nicht alleinig alle Aspekte bzw. die Lebenswelt der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen erfassen und beeinflussen können.

Mit dem Fokus auf das Wohl des Kindes ausgerichtet, beziehen wir das persönliche Umfeld der Kinder und Jugendlichen, entsprechend ihrer individuellen Möglichkeiten und deren Bereitschaft, in diesen Prozess mit ein. Eltern sind immer gerne gesehene und herzlich willkommene Gäste bei den Veranstaltungen, Gesprächen, Kochevents auf den Wohngruppen, Feiern und/oder in den Ferien.

Entwicklungsschritte der Klienten und Klientinnen sind dann möglich, wenn sich die beteiligten Personen im gemeinsamen Prozess im Sinne der Förderung und Forderung wohl- und wertgeschätzt fühlen. Konkret bedeutet diese Ausgangslage für uns eine Zusammenarbeit, die auf Kooperation, Beratung, Unterstützung und auf Augenhöhe ausgerichtet ist.

Wir ermöglichen den Kindern und Jugendlichen Freiräume und geben ihnen einen Vertrauensvorschuss, damit sie eigene Erfahrungen sammeln können und die Chance erhalten, sich zuverlässig und selbstverantwortlich handelnd zu zeigen. Lernerfahrungen bilden den Ausgangspunkt für Vereinbarungen und ermöglichen weiterführende Lernschritte. Die Bedürfnisse und Ideen der Kinder und Jugendlichen nehmen wir ernst und unterstützen sie dabei besagte zu verwirklichen.

Drei Buben malen auf der Strasse mit den Strassenmalkreiden eine Sonne mit Gesicht.
Drei Mädchen klettern auf dem Spielplatz.

Sozialpädagogisches Arbeiten heisst für uns das Gleichgewicht zwischen emotionaler Nähe und gesunder Distanz zu wahren sowie in transparenter und respektvoller Weise mit den uns anvertrauten Kindern, Jugendlichen und deren Eltern zu kommunizieren.

Elternmitwirkung ist bei uns nicht nur eine Floskel, sondern wird tagtäglich im gemeinsamen Austausch gewünscht und gelebt. Die partizipative Herangehensweise mit den Klienten und Klientinnen ermöglicht es ihnen, sich in den Alltag einzubringen, ihre Persönlichkeit zu entwickeln sowie sich in einer positiven Art und Weise behaupten zu können.

Selbststeuerung, Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein gewinnt man nur mit Verantwortung und dem nötigen Schutz. Wir achten auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen.

 

Betreuung

Auf den Wohngruppen arbeiten je nach Bedarf drei bis sechs ausgebildete pädagogische Fachpersonen sowie ein Sozialpädagoge bzw. eine Sozialpädagogin in Ausbildung. In der Nacht steht den Kindern und Jugendlichen eine Fachperson aus dem jeweiligen Team im Rahmen eines Pikettdienstes zur Verfügung. Die Kinder und Jugendlichen wohnen in der Regel in Einzelzimmern.