Das Angebot der Tagessonderschule richtet sich an schulpflichtige, normal begabte Kinder und Jugendliche auf Primar- und Sekundarstufenniveau, die vorwiegend im Kanton Aargau wohnhaft sind.
Diese Schülerinnen/Schüler zeichneten sich in ihrer vorherigen Schullaufbahn durch ihr auffälliges Sozialverhalten und/oder ein deutlich auffallendes Lern- und Arbeitsverhalten aus, welches die Beschulung in einer Regelklasse, den Übertritt in eine weiterführende Schule, in eine Berufsausbildung oder ins Erwerbsleben verunmöglichte.
Die Kinder/Jugendlichen werden in den bestehenden vier Schulstufen (Motivations-, Förder-, Ober- und Berufsorientierungsstufe) zusammen mit den Internatskindern unterrichtet. Darüber hinaus profitieren sie von den Zusatzangeboten des Schulheimes, wie Intensivklasse, Zeitfenster und Therapien.
Zielsetzung der Platzierung ist die Reintegration in die öffentliche Schule oder in die Berufsausbildung. Die Mindestaufenthaltsdauer beträgt zwei Jahre. Die Tagessonderschule kann nicht als Time-Out-Angebot genutzt werden.
Anerkennung: Mit Leistungsvereinbarung
Zielgruppe: Normalbegabte Kinder und Jugendliche mit Lern- und/oder Verhaltensauffälligkeiten, bei denen keine Fremd- oder Heimplatzierung nötig ist
Auftrag: Stabilisierung, Bildung, Reintegration in die Regelschule
Plätze/Alter: 8 Plätze in den vier Schulstufen des Schulheims integriert, inkl. eigener Tagesbetreuung, 6 bis 17 Jahre
Aufnahmekriterien formal: Schriftliche Anmeldung, Bericht des SPD, Kostengutsprache Behörde/Gemeinde
Beschulung: Primar- und Realschule, Möglichkeit der Reintegration auf Sekundarstufe | eine Intensivklasse steht allen Schülerinnen und Schüler für zusätzliches intensives und zielgerichtetes Lernen zur Verfügung
Freizeit & Therapieangebote: Waldprojekt und Naturpädagogik | Tiergarten | interne und externe Therapiemöglichkeiten | agogische Zeitfenster
Betreuungszeiten: Während den Schulferien geschlossen
Um den individuellen Herausforderungen gerecht zu werden, verfügen die Lehrpersonen über heilpädagogische Erfahrung oder haben eine Zusatzausbildung in schulischer Heilpädagogik absolviert. Ergänzende Unterstützung im Bereich der Logopädie und Dyskalkulie finden innerhalb der Schulzeit statt.
Die Unterrichtsbegleitung von ausgebildeten Pädagogen ermöglicht individuelles Lernen in einem motivierenden Lernumfeld.
Während die Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen bei sozialen Konflikten als Coaches fungieren, obliegt die Vermittlung der Lerninhalte den Klassenlehrpersonen. Es gelten die Vorgaben des kantonalen Lehrplanes, welcher je nach Wissensstand des Kindes angewandt wird.
Die Kinder und Jugendlichen der Tagessonderschule profitieren von den Fachunterrichtseinheiten; Kochschule, Hauswirtschaftslehre, Textiles Werken, Werken und Englisch. Weitere Wahlpflicht und Freifächer wie Französisch, Waldschule etc. werden zudem unterrichtet.
Die Schülerinnen und Schüler des Tagesschulangebotes werden ausserhalb der Unterrichtszeit von ausgebildeten Betreuungspersonen begleitet und gefördert. Diese Betreuung beinhaltet Anregungen zur sinnvollen Freizeitgestaltung anzubieten sowie die Begleitung bei den Hausaufgaben und beim selbst gesteuerten Lernen zu ermöglichen. Den Schülern und Schülerinnen des Tagessonderschulangebotes stehen umfangreiche Räumlichkeiten im Erdgeschoss des alten und historischen Pfarrhauses zur Verfügung. Die Kinder/Jugendlichen werden während des Aufenthaltes verpflegt. Sie erhalten am Mittag eine vollwertige Mahlzeit sowie ausreichend Getränke.
Jeder Schüler und jede Schülerin tragen bekannte aber auch unentdeckte Fähigkeiten in sich. Diese Ressourcen fördert der Unterricht in den Bereichen Selbst-, Sozial- und Sachkompetenz. Einen besonderen Stellenwert nimmt das Vermitteln von Lernstrategien ein. Die Schülerinnen und Schüler erhöhen damit ihre Fähigkeiten in den drei Kernkompetenzbereichen und entwickeln so zunehmend selbstständig Lösungswege zu Fragestellungen und Lerninhalten.
Die kleinen Klassengrössen mit maximal neun Schülern und Schülerinnen ermöglichen es uns, auf die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Kinder und Jugendlichen einzugehen, um sie so in ihrer Entwicklung optimal zu unterstützen und zu fördern. Mit Blick auf den persönlichen Entwicklungsstand und die individuellen Möglichkeiten der Kinder und Jugendlichen, leiten wir diese dabei an, eigene Lernziele zu formulieren und umzusetzen. Die Unterrichtsgestaltung und die Lerninhalte werden dem individuellen Lerntempo und den Erfordernissen des Einzelnen unter Berücksichtigung der Vorgaben des kantonalen Lehrplans angepasst.
Unsere Unterrichtsgestaltung berücksichtigt alle Sinne und bezieht die unterschiedlichen Wahrnehmungskanäle mit ein. Somit fördern wir eine ganzheitliche Entwicklung. Eigene Erfahrungen und Erlebnisse spielen dabei eine zentrale Rolle. Durch Praxisbezüge lösen wir Lernschritte aus, die über das Wissen im Alltag hinausgehen und so eine Verbindung zu gelebtem Wissen schaffen.
Die Durchführungen von Projekten, Feiern, Ritualen und Exkursionen nehmen dabei einen grossen Stellenwert ein.
Die klasseninternen sowie klassenübergreifenden Anlässe und Projekte bieten Raum für das Lernen von- und miteinander. Das gemeinsame Erarbeiten von Fragestellungen und die daraus resultierende Lösungssuche führen zu persönlichen und gemeinschaftlichen Erfolgserlebnissen. Die Förderung der Schüler und Schülerinnen erfolgt im Klassenverband, in Teilgruppen und in Einzeltherapien.
Wir wenden unterschiedliche Lern- und Lehrformen an. Je nach Zielsetzung und Möglichkeit findet der Unterricht innerhalb oder ausserhalb des Klassenzimmers statt. Abwechslungsreiche Lernarrangements, unter Berücksichtigung verschiedener sozialer Lernformen, fördern selbständiges Arbeiten und Teamarbeit. Dabei werden grundlegende Fertigkeiten und Kenntnisse vermittelt und erarbeitet. So erschliessen sich den Schülerinnen und Schülern neue Einsichten in Zusammenhänge, verbunden mit einer Erweiterung ihres Erfahrungsraumes.
Zur Förderung zählt ein regelmässiger und zeitnaher Informationsaustausch aller an der Entwicklung des Kindes und der Jugendlichen Beteiligten. Eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern ist uns ein zentrales Anliegen. Diesbezüglich ermöglicht auch unser Tagessonderschulangebot die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, da wir zeitlich mit einer Schul- und Betreuungszeit von insgesamt 46 Wochenstunden Unterstützung leisten.
Ein interner Fahrdienst mit pädagogischen Fachkräften stellt sicher, dass insbesondere bei jüngeren Schülerinnen und Schülern eine guter Austausch mit den Eltern beim Abholen und Bringen stattfinden kann.